Oskar Mulley


(1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen)
Bergbauernhof
Blick auf einen alten Berghof, der dramatisch vor ein hoch aufragendes Bergmassiv der Alpen komponiert ist. Eindrucksvolles, exemplarisches, um 1935-1942 geschaffenes Werk Mulleys, der die Gebirgsmalerei im 20. Jh. in moderner Weise erneuerte und nachhaltig prägte. Der Künstler studierte 1910-1913 an der Wiener Akademie bei Alois Delug und Rudolf Jettmar. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg begann Mulley Architekturmotive zu schildern - die Gassen von Kufstein, Innsbruck oder Hall-, allerdings noch in einer vom Jugendstil beeinflussten Darstellungsweise. Während seiner Schaffensperiode 1918-1934 in Kufstein entwickelte er einen eigenen Malstil für seine Alpenlandschaften, den er anfänglich auch noch in Garmisch beibehielt, wo er sich 1934 endgültig niederließ. In oft großformatigen, eindrucksvoll und äußerst spannungsreich komponierten Gemälden schilderte er die Erhabenheit der alpinen Hochgebirgswelt. Eine stärkere Einbindung der Natur entwickelte er im Laufe der 1920er Jahre, sein Pinselduktus wird immer breiter und durch die Spachteltechnik ergänzt bzw. durch diese ganz ersetzt. Am Ende des Jahrzehnts fand er zu seinem bedeutendsten Thema: Bergbauernhöfen in der Natur. Vor grandiosen, schroff aufragenden Bergmassiven oder tiefen Talabgründen erscheinen hierbei monumental in den Vordergrund gestellte alte, bizarre Berghöfe und Kapellen. Die pathetische Wirkung seiner Kompositionen steigerte er zusätzlich durch einen pastosen Farbauftrag in breiter Spachteltechnik. Mit dem kaleidoskopartigen, flächigen Farbrelief seiner im Detail abstrakt wirkenden Bilder überwand Mulley den Impressionismus. Um 1935/36 erreichten diese Kompositionen in ihrem Kolorit und ihrer reliefartigen Plastizität der Farbe einen Kulminationspunkt. Öl/Lwd.; R. u. sign.; 109,5 x 129,5 cm. Rahmen.
Lit./Abb.: Herbert Ascherbauer: "Oskar Mulley 1891-1949. Bilder der Berge", Eigenverlag Schwarzach [Voralberg] 2021, Abb. S. 116 (ganzseitige Farbabb.).
Oil on canvas. Signed. Published in the book "Bilder der Berge" by Herbert Ascherbauer, 2021.


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