MARINI, MARINO: Cavallo e cavaliere stante.


MARINI, MARINO (Pistoia 1901 - 1980 Viareggio) : "Cavallo e cavaliere stante"; Tusche und Tempera a. Mkt.; 45,5x30,5 cm (BG); sig. u.l., verso bez. "MM 1150"
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Echtheitsbestätigung: Fondazione Marino Marini, Pistoia, 23. Februar 2022, Nr. 893.
Der bedeutende italienische Maler, Druckgrafiker und Bildhauer Marino Marini studierte ab 1917 an der Accademia di Belle Arti in Florenz. Zunächst hauptsächlich als Maler tätig, gewann die Bildhauerei im Oeuvre des Italieners zunehmend an Bedeutung. Nach einem ersten Aufenthalt in Paris 1928 reiste Marini wiederholt für längere Zeit in die französische Metropole und machte dabei Bekanntschaft mit Giorgio de Chirico, Wassily Kandinsky, Aristide Maillol sowie Pablo Picasso, Georges Braque und Henri Laurens. 1929 übernahm er an der Kunstschule Villa Reale in Monza einen Lehrstuhl, den er bis 1940 innehatte. Damals widmete er sich bereits fast ausschliesslich der Bildhauerei. In den Vorkriegsjahren folgte eine erste Einzelausstellung in Mailand, Teilnahmen an verschiedenen Biennalen in Italien sowie Studienreisen nach England, Deutschland und Griechenland. Mit seinem motivisch fast rigoros auf die Darstellung von Pferd und Reiter beschränkten plastischen Schaffen setzte noch vor dem Zweiten Weltkrieg Marinis künstlerischer Erfolg ein. Dabei wurde für jede Figur eine eigene plastische Sprache und stets neue stilistische Ausformungen entwickelt. 1940 wechselte der Künstler an die Accademia di Brera in Mailand. Nachdem ein Bombenangriff sein dortiges Atelier und mit ihm ein Grossteil seines Frühwerkes zerstört hatte, floh Marini nach Tenero bei Locarno, wo er sich bis 1946 aufhielt. Während den Schweizer Exiljahren lernte er mit Alberto Giacometti, Fritz Wotruba und Germaine Richier namhafte Vertreter der zeitgenössischen Plastik kennen. 1947 kehrte er nach Mailand zurück und nahm seine Lehrtätigkeit an der Accademia wieder auf. 1948 entstand eines seiner Hauptwerke, der "Angelo della città", den die Sammlerin Peggy Guggenheim erwarb und im Hof ihres Palazzos am Canal Grande in Venedig aufstellen liess. 1949 begegnete Marini dem einflussreichen amerikanischen Kunsthändler Curt Valentin, der ihm eine erste Einzelausstellung in der Buchholz Gallery in New York ermöglichte. Marino Marini war 1952 an der Biennale in Venedig und ab 1955 dreimal an der documenta in Kassel vertreten. In den 1960er und 1970er Jahren widmete er sich wieder vermehrt der Malerei und der Druckgrafik. Neben unzähligen internationalen Ausstellungen wurde er 1962 im Kunsthaus Zürich und 1966 im Palazzo Venzia in Rom mit umfassenden Retrospektiven gewürdigt. 1973 öffneten das Museo Marino Marini in Florenz und das Centro di documentazione dell'opera di Marino Marini in Pistoia ihre Pforten.
"Zu Beginn meiner Laufbahn hatte ich einmal zufällig ein Atelier gemietet, das den Besitzern einer Reitschule gehörte. Das bot mir die Gelegenheit, die Tiere täglich zu zeichnen und zu modellieren. Aber damals waren sie noch weit davon entfernt, mir subjektiv oder apokalyptisch zu erscheinen. Überhaupt ist mein Werk bis zum Ende des Faschismus und des Krieges ziemlich klassisch, zurückhaltend und realistisch geblieben (...) Ich selbst bin in der Toskana geboren, wo die Entdeckung der etruskischen Kunst in den letzten fünfzig Jahren eines der grössten Ereignisse war. Deshalb stützt sich meine Kunst auch eher auf Themen, die der Vergangenheit entnommen sind - wie zum Beispiel die Beziehung zwischen Mensch und Pferd -, als auf moderne Sujets, wie etwa die Beziehung zwischen Mensch und Maschine." (Zitat des Künstlers in Bezug zum Thema Pferd)


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